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Was ist Kognition? Bedeutung und Definition

Die meist akzeptierte Definition für Kognition ist die Fähigkeit, die wir Lebewesen haben, Information zu verarbeiten, die wir wahrnehmen (Stimuli aus der Außenwelt, die wir durch die Sinne aufnehmen), die Kenntnisse, die wir durch Erfahrung erwerben und unsere subjektiven Eigenschaften, die es uns ermöglichen, all diese Information zu integrieren, um die Welt zu bewerten und zu interpretieren. Das Wort Kognition kommt aus dem Lateinischen "cognoscere", was "wissen" bedeutet. Wenn wir also über Kognition sprechen, beziehen wir uns normalerweise auf all jene Dinge, die sich auf Wissen beziehen oder damit zusammenhängen, das heißt auf die Ansammlung von Information, die wir durch Lernen oder Erfahrung erworben haben.

Als Kognition bezeichnet man die Fähigkeit, über verschiedene Wege (Wahrnehmung, Erfahrung, Glauben...) erhaltene Daten zu assimilieren und zu verarbeiten, um sie in Wissen umzuwandeln. Diese Fähigkeit umfasst verschiedene kognitive Prozesse wie Lernen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, logisches Denken, Entscheidungsfähigkeit usw., die Teil der intellektuellen Entwicklung und Erfahrung bilden.

Verschiedene Disziplinen erforschen die Kognition, so zum Beispiel die Neurologie, Psychologie, Anthropologie, Philosophie und auch die Informationswissenschaften. Jedoch war es die kognitive Psychologie, die begonnen hat zu untersuchen, wie die Informationsverarbeitung das Verhalten beeinflusst und welche Funktionen verschiedene mentale Prozesse beim Wissenserwerb haben. Die kognitive Psychologie entstand in den späten 50er Jahren des 20. Jahrhunderts als Gegensatz zum damals vorherrschenden Behaviorismus. Autoren wie Piaget und Vigotsky revolutionierten das wissenschaftliche Panorama mit ihren Theorien über Entwicklung und kognitivem Lernen, die noch heute relevant sind. In den 60er Jahren stieg das Interesse für Kognition und kognitive Fähigkeiten exponentiell und die in der Folge durchgeführten Studien ermöglichten es, mehr über diese Prozesse zu lernen.

Die Fortschritte im Bereich des Neuroimaging ermöglichen es, diese Studien durch physiologisches und neuroanatomisches Wissen zu ergänzen, das für das Verstehen geistiger Prozesse und der Beeinflussung von Verhalten und Emotionen von großer Wichtigkeit ist.

Was ist Kognition?

Kognitive Prozesse

Was sind kognitive Prozesse? Wir können kognitive Prozesse als die Verfahrensweise betrachten, die wir benötigen, um neues Wissen zu erlangen und darauf aufbauende Entscheidungen zu treffen. Unterschiedliche kognitive Funktionen spielen in diesen Prozessen eine bedeutende Rolle: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, logisches Denken... All diese kognitiven Funktionen arbeiten zusammen, um neues Wissen zu integrieren und die Umgebung zu interpretieren.

  • WAHRNEHMUNG ALS KOGNITIVER PROZESS: Die kognitive Wahrnehmung ermöglicht es uns, die Welt zu organisieren und zu verstehen, indem verschiedene Stimuli durch die Sinne, wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten, aufgenommen werden. Während die meisten Menschen mit diesen gewöhnlichen Sinnen vertraut sind, gibt es auch andere, weniger bekannte Sinne, wie Propriozeption (Stimuli, die unbewusst unsere Position im Raum wahrnehmen und für die räumliche Orientierung verantwortlich sind) und Interozeption (die Wahrnehmung unserer Organe im Körper, die es uns beispielsweise ermöglicht zu wissen, wann wir Hunger oder Durst haben). Sobald die Stimuli eingehen, integriert unser Gehirn alle Informationen und bildet einen neuen Gedächtnisinhalt.
  • AUFMERKSAMKEIT ALS KOGNITIVER PROZESS: Aufmerksamkeit ist der kognitive Prozess, der es ermöglicht, uns auf einen Reiz oder eine Aktivität zu konzentrieren, um diese später sorgfältiger zu prozessieren. Die Aufmerksamkeit ist eine grundlegende kognitive Funktion in täglichen Situationen. Sie wird für die Mehrheit der täglichen Aufgaben benötigt. Es handelt sich um einen Mechanismus, der den Rest der kognitiven Prozesse reguliert: von der Wahrnehmung (wir müssen aufmerksam sein, um Stimuli zu erkennen, welche die Sinne nicht erreichen) bis zum Lernen und komplexem logischen Denken.
  • GEDÄCHTNIS ALS KOGNITIVER PROZESS: Die Gedächtnisleistung ist eine kognitive Funktion, die es uns ermöglicht, Information aus der Vergangenheit zu kodieren, zu speichern und wieder abzurufen. Das Gedächntis ist für den Lernprozess ausschlaggebend, da es hilft, ein Identitätsgefühl zu entwickeln. Es gibt viele verschiedene Gedächtnis-Typen, wie das Kurzzeitgedächtnis, das die Fähigkeit beschreibt, Information für einen kurzen Zeitraum zu speichern (beispielsweise sich an eine Telefonnummer zu erinnern, bis man ein Papier hat, um diese aufzuschreiben), und das Langzeitgedächtnis, das alle Erinnerungen, die wir für einen langen Zeitraum speichern, umfasst. Das Langzeitgedächtnis kann in kleinere Gruppen unterteilt werden, beispielsweise das deklarative Gedächtnis und das prozedurale Gedächtnis. Das deklarative Gedächtnis beinhaltet das Wissen, das man durch Sprache und Bildung gewinnt (beispielsweise, dass der 2. Weltkrieg 1945 endete), sowie das durch persönliche Erfahrungen erlernte Wissen (Erinnerungen daran, was die Großmutter für dich tat). Das prozedurale Gedächtnis bezieht sich auf Lernen durch Routine (lernen, wie man ein Auto oder ein Fahrrad fährt). Andere Gedächtnisarten sind das auditive Gedächtnis, kontextuelle Gedächtnis, Benennung und Erkennung.
  • DENKEN ALS KOGNITIVER PROZESS: Das Denken ist für alle kognitiven Prozesse grundlegend. Es erlaubt uns, alle Informationen, die wir erhalten, zu integrieren und Beziehungen zwischen Ereignissen und Wissen herzustellen. Um dies zu tun, werden logisches Denken, Synthese und Problemlösung (exekutive Funktionen) benötigt.
  • SPRACHE ALS KOGNITIVER PROZESS: Die Sprache ist die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle durch gesprochene Worte auszudrücken. Es handelt sich um ein Instrument, das es uns ermöglicht, zu kommunizieren und Information über uns selbst oder die Welt zu organisieren und zu übermitteln. Sprache und Gedanken werden zusammen entwickelt und stehen sich sehr nahe, sie beeinflussen sich gegenseitig.
  • LERNEN ALS KOGNITIVER PROZESS: Lernen ist ein kognitiver Prozess, den wir verwenden, um neue Information in unser früheres Wissen zu integrieren. Lernen umfasst unterschiedlichste Faktoren wie Verhalten und Gewohnheiten (zum Beispiel Zähneputzen oder zu lernen, wie man geht) sowie Wissen, das wir durch Sozialisierung erwerben. Piaget und andere Autoren sprechen von kognitivem Lernen als Prozess, bei dem Information in das kognitive System aufgenommen und dabei verändert wird.
Kognitive Prozesse

Der kognitive Prozess kann natürlich oder künstlich, bewusst oder unbewusst stattfinden. Normalerweise passiert dieser Prozess schnell, arbeitet kontinuierlich und ohne dass wir dies realisieren. Beispielsweise wenn wir auf der Straße gehen und eine rote Ampel sehen beginnt ein kognitiver Prozess, der eine Entscheidung von uns erfordert (die Straße zu überqueren oder nicht). Als Erstes fokussieren wir die Ampel und sehen über die Augen, dass sie rot ist. In Millisekunden rufen wir aus unserem Gedächtnis ab, dass dies bedeutet, dass die Straße nicht überquert werden darf. Doch wir erinnern uns ebenfalls daran, dass wir die Straße manchmal, wenn keine Autos kommen, trotzdem überqueren können. Dabei treffen wir wahrscheinlich unsere erste Entscheidung: Wir warten bis die Ampel grün wird oder schauen nach links und nach rechts (Verlagerung der Aufmerksamkeit), um zu sehen, ob Autos kommen.

Kann die Kognition verbessert werden?

Kann die Kognition verbessert werden? Wie? Im Folgenden zeigen wir ein Instrument und eine Strategie zur Verbesserung der Kognition und der kognitiven Leistungsfähigkeit:

KOGNITIVES STIMULATIONSPROGRAMM VON COGNIFIT: Dieses Programm wurde von einem Team aus Neurologen und kognitiven Psychologen entwickelt, das die synaptische Plastizität und die Neurogenese erforscht. Du benötigst nur 15 Minuten an 2 bis 3 Tagen in der Woche, um kognitive Prozesse zu stimulieren. Dieses Programm steht online zur Verfügung und bietet spezielle Versionen für Einzelpersonen, Forscher, Gesundheitsexperten und Schulen.

Die kognitiven Stimulationsübungen von CogniFit bewerten mehr als 20 grundlegende kognitive Funktionen auf effektive Weise. Diese Funktionen sind klar definiert und Gegenstand einer objektiven Zielkontrolle, welche standardisierte Ergebnisse je nach Alter und demographischen Kriterien liefert, die auf der Auswertung von Tausenden von Ergebnissen basieren.

Die unterschiedlichen interaktiven Übungen werden als unterhaltsame Gehirnjogging-Spiele präsentiert, die am Computer ausgeführt werden können. Nach jeder Sitzung präsentiert CogniFit eine detaillierte Grafik, aus der die Entwicklung des kognitiven Zustands des Nutzers ersichtlich wird. Außerdem ermöglicht es CogniFit, die kognitive Leistung mit anderen Nutzern zu vergleichen.

Die Neurowissenschaften und Studien über Gehirnplastizität haben uns gezeigt, dass neuronale Schaltkreise stärker werden, je öfter wir sie verwenden. Das kognitive Stimulationsprogramm von CogniFit untersucht unsere kognitiven Prozesse. Sobald wir fähig sind, den kognitiven Zustand einer einzelnen Personen zu verstehen, können wir ein personalisiertes kognitives Trainingsprogramm anbieten. Indem wir uns auf herausfordernde Aufgaben konzentrieren,lassen sich neue neuronale Verbindungen aufgebauen, die bei jedem Training stärker werden.

Kann die Kognition verbessert werden?

STRESS REDUZIEREN: Stress erhöht den Cortisolspiegel, ein Hormon, welches das Myelin der Axone angreift und verhindert, dass Information von Anfang an effizient übertragen wird. Wenn wir fähig sind, Stress zu reduzieren, können wir die Kognition steigern, denn dadurch werden die synaptischen Verbindungen verbessert. Mit einer positiven Einstellung sind wir kreativer bei Problemlösungen und vermutlich auch auf kognitiver Ebene flexibler.

MEDITATION: Meditation kann die Kognition ebenfalls verbessern. In den letzten Jahren haben verschiedene Studien die Auswirkungen der Meditation auf kognitive Prozesse untersucht. Dabei sind Konzentration und bewusste Aufmerksamkeit notwendig, die - wie bereits erwähnt - für den Aufbau neuer funktionaler Schaltkreise wichtig sind. Studien scheinen diese Idee zu unterstützen. Die Meditation wird mit einer Verbesserung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutiven Funktionen, Verarbeitungsgeschwindigkeit und der allgemeinen Kognition in Verbindung gebracht.

PHYSISCHE ÜBUNGEN: Auch verschiedene Übungen können die Kognition verbessern. Es muss sich nicht um besonders intensive Aktivitäten handeln. Ein 45-minütiger Spaziergang drei Mal in der Woche scheint das Gedächtnis und das logische Denken (exekutive Funktionen) zu verbessern. Auch das Praktizieren von Tai-Chi verbessert insbesondere die exekutiven Funktionen.

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Referenzen: Shatil E (2013). Does combined cognitive training and physical activity training enhance cognitive abilities more than either alone? A four-condition randomized controlled trial among healthy older adults. Front. Aging Neurosci. 5:8. doi: 10.3389/fnagi.2013.00008 Korczyn AD, Peretz C, Aharonson V, et al. - Computer based cognitive training with CogniFit improved cognitive performance above the effect of classic computer games: prospective, randomized, double blind intervention study in the elderly. Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association 2007; 3(3):S171. Shatil E, Korczyn AD, Peretzc C, et al. - Improving cognitive performance in elderly subjects using computerized cognitive training - Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association 2008; 4(4):T492.Verghese J, Mahoney J, Ambrose AF, Wang C, Holtzer R. - Effect of cognitive remediation on gait in sedentary seniors - J Gerontol A Biol Sci Med Sci. 2010 Dec;65(12):1338-43.Evelyn Shatil, Jaroslava Mikulecká, Francesco Bellotti, Vladimír Burěs - Novel Television-Based Cognitive Training Improves Working Memory and Executive Function - PLoS ONE July 03, 2014. 10.1371/journal.pone.0101472.Gard T, Hölzel BK, Lazar SW. The potential effects of meditation on age-related cognitive decline: a systematic review. Ann N Y Acad Sci. 2014 Jan; 1307:89-103. doi: 10.1111/nyas.12348. 2.Voss MW et al. Plasticity of brain networks in a randomized intervention trial of exercise training in older adults. Front Aging Neurosci. 2010 Aug 26;2. pii: 32. doi: 10.3389/fnagi.2010.00032.

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